im September hatte ich bei uns ein Familientreffen organisiert. Die weiteste Anreise hatten eine entfernte Verwandte und ihr Mann aus New Jersey (beide Mitte 70).
Sie erzählten uns, daß ihr Sohn (53) morgens um 5 aus dem Haus fährt und abends um 22 Uhr wieder daheim ist. Er arbeitet ca. 100 km entfernt, hat 2 Jobs und dazwischen ca. 1 Stunde Pause. Dafür lohnt es sich nicht, nach Hause zu fahren.
Will sagen: 2 Jobs sind in USA inzwischen völlig normal, um über die Runden zu kommen.
Amerika ist bestimmt ein Traumland, wenn man Kohle hat! Ich würde dort auch nicht unbedingt leben wollen, vielleicht mal ein halbes Jahr, aber nicht für immer.
Das muß man sich mal vorstellen, von 5-22 Uhr außer Haus! Wie lange würde das ein Deutscher wohl mitmachen? Man denkt ja immer, vieles in Deutschland läuft unter aller Kanone. Dabei darf man aber nicht vergessen, daß es schon handfeste Vorteile in unserem Land gibt. Ein Beispiel dafür ist die Krankenversicherung, wer in Amerika nicht vorgesorgt hat (und das sind viele!), der kann nicht einfach zum Arzt und sich die beste Behandlung aussuchen. Ohne Zücken der Kreditkarte passiert da erst mal nix!
Bekannte und frühere Stoapfälzer sind ja auch ausgewandert, leider haben sich die Spuren verloren, mich würde es schon interessieren, wie es ihnen so geht... Ich weiß nur, daß sie schon 2x umgezogen sind, etliche Jobs hatten - ich hoffe, es geht ihnen gut!
2 und teilweise auch 3 Jobs scheinen wohl schon die Regel zu sein, um dort zu überleben. Und mit der dritten Kreditkarte wird die zweite finanziert... Da fragt man sich, wie lange dieses System noch durchhält, bevor es zusammenbricht!
Andererseits denke ich aber, daß es schon auch an den Amis selber liegt, viele haben vor lauter Kreditkarten wohl völlig den Bezug zur Realität und können mit Geld nicht umgehen, jedenfalls kommt mir das so vor. Verbessert mich, wenn ich falsch liege!
Was mich auch in der Aerbeit stoert, ist wie verschwenderisch und Gedankenlos mit manchen Dingen umgegangen wird. Gutes Beispiel. Wir geben ein Testbuch mit beiliegenden Antwortbogen aus. Du kannst noch so oft sagen, "nicht ins Buch malen". Interssiert keinen.
Nach 2-3 mal wirfst du es weg, bestellst neue. Kostet ja gar nix. Aber "thats te way it is. This must be the American way of life".
So wie es in dem Bericht steht. NUR ICH und nach mir nix.
Da kann ich auch eine gute Geschichte beitragen, was Verschwendung angeht... Als wir damals noch Streife an der DDR-Grneze gefahren sind, hatten die Amis teilweise die gleichen Postierungspunkte wie wir, es kam also schon vor, daß sowohl der Zoll, die Polizei, der BGS und die Amis gleichzeitig rumstanden. Ein Punkt war ein Blick ins Land, gegenüber war ein B-turm (Beobachtungsturm, besetzt mit 2 Mann der DDR-Grenztruppen).
Die Amis hatten immer ihre Einmannpackungen dabei, anscheinend schmeckte ihnen aber nur der Kaugummi, den Rest warfen sie weg. Da sie aber hervorragende Schokoriegel hatten, warteten wir, bis alle weg waren, und kramten in den Abfallkörben nach den Schokoriegeln. Echt lecker, die Teile!
ein typisches Beispiel dafür, daß ihnen solche Dinge einfach nichts wert sind und achtlos alles weggeworfen wird!
Eine Frage stelle ich mir aber bis heute: Was werden wohl die DDR-Grenzer gedacht haben, als sie uns so in den Abfallkörben rumwühlen haben sehen?
Zitat von redneck Eine Frage stelle ich mir aber bis heute: Was werden wohl die DDR-Grenzer gedacht haben, als sie uns so in den Abfallkörben rumwühlen haben sehen?
Gruß, Jürgen
Ich denke, die haben untereinander Wetten abgeschlossen: "Wetten, wenn Redneck nachher kommt, daß er wieder im Müll rumwühlt ?"
Ihr habt vollkommen recht, alle beide! wir haben uns in der Tat oft gefragt, was die wohl so über den Westen denken... Ich nehme mal an, so in die Richtung: "Scheint auch nicht alles golden zu sein im Westen! Also wegen dem Essen brauchen wir schon mal nicht "rübermachen"...
So haben wir wohl damals schon Republikfluchten verhindert, ohne es gewußt zu haben... Honi wäre stolz auf uns gewesen!
Stoapfaelzer-4Wheeler´s
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18.01.2012 14:53
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Wie lange würde das ein Deutscher wohl mitmachen? Man denkt ja immer, vieles in Deutschland läuft unter aller Kanone. Dabei darf man aber nicht vergessen, daß es schon handfeste Vorteile in unserem Land gibt. Ein Beispiel dafür ist die Krankenversicherung, wer in Amerika nicht vorgesorgt hat (und das sind viele!), der kann nicht einfach zum Arzt und sich die beste Behandlung aussuchen. Ohne Zücken der Kreditkarte passiert da erst mal nix! 
Honi wäre stolz auf uns gewesen!