Sicher hat jeder von uns die unvorstellbaren Bilder der Flutkatastrophe vom Ahrtal gesehen, die Meldungen der
Zerstörungen und die hohe Zahl von Toten und Vermissten machte uns alle sehr betroffen.
Noch dazu leben Daniel (Schweden-Tourer) und Melli ganz in der Nähe (Bad Breisig) und haben in Bad Neuenahr-Ahrweiler Großeltern
und Freunde, welche unmittelbar betroffen sind und alles, wirklich alles verloren haben!

Aus dieser Situation heraus hat Tobi spontan einen Spendenaufruf gestartet. Das Echo war enorm!
Innerhalb kürzester Zeit gingen sehr viele Sach- und auch Geldspenden ein, der Chef von Dave war so hilfsbereit,
uns einen Container zur Lagerung der Sachspenden zur Verfügung zu stellen. Nochmals herzlichen Dank dafür!

Aber damit nicht genug - er leihte uns auch einen großen Anhänger, um die ersten Sachspenden ins Ahrtal transportieren zu können.

Tobi hatte Urlaub, ich als frischgebackener Rentner bin im Dauerurlaub - so entstand die Idee, vom 09. - 12. August einen Hilfstransport zu
machen und 2 Tage mitanzupacken.

Gesagt - getan, so trafen wir uns mit Dave, Moartl und Basti frühmorgens in Luhe.







Endlich am Rhein


Angekommen



Am Dienstag haben wir erst bei 2 Freunden von Daniel "angeforderte" Möbel etc. abgeladen, danach war der Hänger zur Hälfte leer. Weiter nach Bad Neuenahr-Ahrweiler in das Neubaugebiet "Heppingen", wo alle Häuser meterhoch überschwemmt wurden.
Achtet auf den Kontrast von bräunlich zu weiß.

























Die Unmengen von Hausrat und Müll waren hier schon weggeräumt, vor den Häusern türmt sich jetzt
der Bauschutt vom Entfernen des Putzes und der Fußböden.
Die 2 Tage haben wir Pascal, einem Freund von Daniel, geholfen. Tobi und ich haben erst die Heizungsanlage
entsorgt und dann im EG beim Entfernen der Fußböden bis zum Fundament (Bodenfliesen, Estrich incl. Rohre der Fußbodenheizung,
2-3 Lagen Styropordämmung) geholfen. In einem Zimmer haben wir zw. dem Styropor und Fundament noch gut 5cm Erdschlamm
rausgeschaufelt.

Dann erst kann durch Kernbohrungen festgestellt werden, ob das Fundament statisch stabil ist oder mit Schlamm
unterspült ist. Falls unterspült muss abgerissen werden!
























Ein ortsansässiger Sternekoch versorgt von Anfang an täglich Betroffene und Helfer mit einem
kostenlosen Mittagessen, ist seine Art der Unterstützung. Auf dem Weg dahin haben wir den Mini
gesehen.
Wir haben an beiden Tagen dort viele Helfer aus Bayern kennengelernt, Feuerwehren und THW.
Tobi`s Finger erlitt beim Stemmen einen kleinen Kolateralschaden und wurde vom BRK aus Würzburg versorgt.



Neben Tobi sitzt Pascal


Auf dem Weg zum Essen mussten wir immer an diesem Mini vorbei







Nachdem wir vor Ort unsere restlichen Sachspenden nicht los wurden, sind wir nach Remagen zu einem Sozialkaufhaus
gefahren. Dort hat man sich sehr über unsere Gegenstände gefreut. Für uns war klar, wir fahren nur mit einem leeren
Hänger zurück!
Dann haben wir die Gelegenheit genutzt und uns die Reste der Brücke von Remagen angeschaut. Die Brücke wurde am
07. 03. 1945 von der US-Army unzerstört eingenommen. Versuche der Sprengung durch die Deutschen waren vorher
gescheitert. Später ist sie dann doch eingestürzt.














Von Daniel und Melli wurden wir vorbildlich versorgt und so verbrachten wir bei ihnen schöne Abende.





Nach vier Tagen ging es heimwärts, mit einem leeren Hänger kamen wir schon etwas zügiger, vorallem bergauf, voran!


Nachdem wir den Hänger nach Luhe zurückbrachten, haben wir kurz noch mit Dave ein Kaltgetränk genossen und sind dann
zu mir nach Velburg gefahren. Tobi blieb noch über Nacht da.


Wir haben an diesem Abend noch lange über unsere Eindrücke und Erlebnisse gesprochen. Das Leid, dass die Menschen dort
erlebt haben, ist unvorstellbar groß. Allen, denen wir Spenden brachten oder beim Arbeiten halfen, haben sich über die Unterstützung
sehr gefreut und ihren Dank immer wieder ausgesprochen.

Tobi und ich sind uns einig, dass Unterstützung weiterhin notwendig ist, egal ob durch Spenden oder tatkräftige Hilfe vor Ort.

Gruß
Walter

Moinsen,

meine Hochachtung für diese Hilfsbereitschaft habt ihr auf alle Fälle!

Vielen Dank auch für den Bericht und die Bilder.


Gruß Klaus