Moin,

Wie Ihr sicher gemerkt habt, ist meine Silhouette hier im Forum sehr schmal geworden in den letzten Monaten.

Das lag aber nicht daran, dass ich mich aus der Pickup-Szene komplett zurück gezogen habe, sondern an meinem neuen Engagement hier an unserem neuen Wohnort in Hedwig-Holzbein. Da ich auf Grund unseres Wohnortwechsels zum Ende letzten Jahres meine Aktivitäten bei den Piraten in Niedersachsen beendet hatte, habe ich mir ein neues Betätigungsfeld gesucht und auch bei den Freifunkern in Schlensburg (Schleswig-Flensburg) gefunden.

Die Leute hier haben sich schon seit ca. einem Jahr mit einer neuen Funktechnik beschäftigt (LoRaWAN), mit der es rel. schnell und kostengünstig möglich ist, größere Gebiete zu vernetzen. Die Technik liegt ungefähr zwischen WLAN und LTE. Der große Vorteil dieser Technik: es fallen keine Gebühren an und man kann ca. 10 - 15 km damit senden.

Ich habe mich in den letzten 6 Monaten intensiv in diese neue Technik eingearbeitet und dann vor ca. 3 Monaten mit 11 anderen Interessierten einen Verein gegründet (Nucleon e. V.), um unsere Aktivitäten auf eine breitere und seriösere Basis zu stellen.

Und jetzt kommt der Knaller: kurz nach unserer Vereinsgründung haben wir erfahren, dass das Land Schleswig-Holstein im Rahmen seiner Digital-Initiative einen Wettbewerb (Best of Digital.SH) ausgeschrieben hatte, an dem wir uns dann kurzfristig und in letzter Minute beteiligt haben. Und vor einigen Tagen haben wir dann erfahren, daß wir tatsächlich einen der ausgelobten Preise gewonnen haben. Geil. Wir haben den ersten Preis in der Kategorie Open Data eingefahren.


https://www.schleswig-holstein.de/DE/Lan...rungspreis.html

Wir freuen uns sehr darüber.

Gruß Heiner

Moin,

Herzlichen Glückwunsch, auch wenn wir von der Materie nix verstehn.
Klingt gut.

Gruss Fred und Erika

Servus Heiner,

Glückwunsch zum ersten Preis 8)
Richtige Entscheidung, dass ihr euch angemeldet habt.

Leider ist mir die neue Funktechnik nicht bekannt.
Geht das LoRaWAN auch im Auto?


Gruß
Andi

Moin,

danke für die Glückwünsche.

@CountryAndi

Die LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) Funktechnik ist rel. neu. Sie ermöglicht es, kleine Funkpakete (z. B. Messwerte von Sensoren) in wiederkehrenden Abständen mit sehr wenig Energie über Entfernungen von 15-20 km auszusenden. Die Funkpakete werden dann von Gateways empfangen und per Internet an die Zielserver gesendet.

Unsere Mission ist es, diese erforderlichen Gateways so in S-H aufzustellen, dass die ganze Fläche des Nördlichsten Bundeslandes abgedeckt ist. Dafür müssen wir natürlich Partner mit ins Boot nehmen, um diese große Aufgabe zu stemmen.

Noch ein paar Anmerkungen zu den Nodes (Sensoren). Anwendungsfälle für Sensoren gibt es viele. Z. B. di Bienenstockwaagen. Dort sorgen die Sensoren dafür, dass der Imker immer weiß, wie viele Bienen gerade im Stock sind oder wie es den Bienen geht. Auch sieht er, ob die Zeit schon reif für den neuen Honig ist.

Auch für Landwirte ist die Technik sehr interessant. Z. B. kann man damit die Temperatur in den frischen Heuballen messen. In der ersten Woche nach der Ernte muss der Bauer einmal am Tag jeden Ballen messen. Dass macht dann der Rechner.

In Parkhäusern kann man damit die leeren Parkbuchten erkennen. in Marinas am Wasser die leeren und gefüllten Bootsliegeplätze.

In großen Lagerhallen mit Lebensmitteln müssen Ratten- und Mäusefallen aufgestellt und regelmäßig kontrolliert werden. Dafür ist die Technik auch super geeignet. Usw usw. Es gibt hunderte von Anwendungsfälle.

LoRaWAN ist die digitale Technik der Zukunft. Man sagt, dass es im Jahre 2020 ca. 30-40 Milliarden Nodes auf der Welt geben wird.

Gruß Heiner

Glückwunsch zum Preis.

Hab bisher auch noch nichts davon gehört aber es gibt bestimmt reichlich Anwendungen dafür.

Gruß Reinhold

Nun zieht das IoT - Zeugs auch bei uns ein... und ich hatte die Hoffnung dass Deutschland mit seiner eher gemächlich ausgebauten Funk-Infrastruktur das erspart bleibt...

Ich gratuliere dir/euch auf jeden Fall zu dem Preis...
Allerdings bin ich nicht der Meinung dass wir unbedingt noch mehr Funkwellen-Salat haben müssen und noch mehr vom Alltag unbedingt Rechnern übergeben.
Dazu sind die meisten Protokolle und Gadgets schlicht zu schlecht abgesichert.
Wenn man ab und zu die Berichte vom CCC (Chaos Computer Club) liest, dass sogar "smarte" Tüsrschlöser so schlecht abgesichert sind dass man das Protokoll einfach knacken und aufsperren kann (das wäre wie wenn ein Hersteller von mechanischen Schlössern die so bauen würde dass jeder beliebige Schlüssel passt...)
Sogar die meisten Protokolle unserer KFZ-Funkschlüssel sind alles andere als sicher.
Vor einigen Jahren war es noch ein Spaß mit dem Laptop im Auto durch Wohngebiete zu fahren und nach offenen oder nur mit WEP - Verschlüsselung (in 10 minuten knackbar) gesicherten WLANs zu suchen usw.
Sorry, aber ich habe meinen Vernetzungs- und Technik-Optimismus in den letzten Jahren Berufspraxis eingebüßt...

Moin Chris81,

Erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Du hast natürlich recht. Wo man geht und steht, wird man von Funkwellen bombardiert. Dazu kommt noch das eigene Handy. Viele haben das ja permanent am Ohr. Ob das gesund ist ?

Allerdings ist das beim LoRaWAN ein bisschen anders. Die Sendeenergie ist viel geringer. Und es wird auch nicht permanent gesendet. Sondern immer nur ein paar Millisekunden, bis das Datenpaket verschickt ist. Und dann kehrt wieder Ruhe ein. Für 1 Minute oder 1 Stunde. Wie es im Programm eingestellt ist. Zwischenzeitlich legt sich der Rechner wieder hin und verbraucht (fast) keine Energie. Die Energie kommt übrigens aus kleinen Batterien oder Akkus, die oft auch von einem kleinen Solarmodul unterstützt werden. Dann laufen die Dinger wirklich jahrelang, ohne das sich da einer drum kümmern muss.

Beim LoRa-Protokoll ist vom Beginn der Entwicklung an viel mehr Gehirnschmalz in die Sicherheit geflossen. Weil, es ist ja erst ein paar Jahre alt und nicht 25 oder 30 Jahre, wie die meisten anderen Internet-Protokolle.

Und was das etwas rückständige Deutschland angeht: wenn wir bei diesem Thema auch den Anschluss verpennen, dann sind wir wahrscheinlich für die nächsten Jahrzehnte (oder für immer ?) abgehängt vom Rest der Welt. Die Niederlande, Belgien und viele andere Länder weltweit sind da schon viel weiter. Aufhalten lässt sich die Technik ganz gewiss nicht.

Das Internet of Things (IoT) ist genauso wie die Digitalisierung _die_ Technik der Zukunft. Wer hier den Anschluss verpennt, ist auf lange Sicht abgehängt. Das ist auch der Grund, warum einige unserer Bundesländer aufgewacht sind und sich das Thema Digialisierung auf ihre Agenda geschrieben haben und es massiv puschen.

Gruß Heiner

P.s. @Redneck es gibt auch schon ganz kleine LoRaWAN-Nodes, die mit einem GPS-Modul verheiratet sind und am eBike befestigt werden (natürlich unsichtbar). Werden nach einem Diebstahl des Bikes aktiv und melden den Standort. Natürlich nur, wenn es im Umkreis von 15-20 km ein Gateay gibt ?

Hallo Heiner,

das mit der Energie mag sein, aber ich kann diese Floskeln mit "das ist die Zukunft" nicht stehen lassen. Niemand weiß heute was die Zukunft ist.
Die einen meinen IoT, die anderen Künstliche Intelligenz und Deep Learning, wieder andere reden von Robotern usw.
Ich prophezeie dass anch dem ersten großen, wirklich großen Knall, manche Aufwachen und sich wieder darauf zurückbesinnen wie es auch ohne ging.

Wenn alles voller Sensoren ist, brauchen wir keine Überwachungskameras mehr (nd das Handy hat wenigstens einen Ausschalter).
Das Netz kann zu jedem Zeitpunkt aufgrund von Veränderungen durch Körperwärme, Atem, Luftdruck etc wissen wo wir sind und wohin wir uns bewegen... Crowd Control.
Nenn mich Paranoid wenn du willst, aber es ist nichtmal 100 Jahre her dass wir in einigen Teilen Deutschlands nicht unsere Meinung sagen durften ohne Risiko in den Knast zu kommen. Ein paar Jahre mehr zurück und es war in ganz Dtl. so.
Bei den aktuellen Entwicklungen, "politscher Korrektheit", Trump und co. sind wir garnicht mehr weit dafon entfernt dass es wieder so wird... und wenns soweit kommt, ist das Erste was ich mir baue ein Zapper um die ganzen Funkmodule im vorbeilaufen zu Grillen.
Sorry... aber ich muss nicht an jedem Baum einen Sensor habe nder den Regen misst und den Blattwuchs richtig überwacht... und nebenbei dem Förster meldet das sich da langgefahren bin weil die Wärme & Abgase irgendwelchen Sensordaten ändern.
Als Software-Entwickler komme ich jeden Tag damit in Berühung wie viel Daten wir eigentlich hinterlassen. Aus einem Logfile wie das dieses Forenservers kann man herauslesen wo ihr euch aufhaltet, welche Geräte ihr zum Zugriff benutzt habt und von wann bis wann.
Angereicert mit einer kleinen Datenbank und Statistik ist es nicht schwer daraus Parameter wie Beruf, Alter, gewisse Affinitäten etc. zu destilieren.
Ich warte noch darauuf dass die Krankenkassen Ihre Beiträge für diejenigen von uns erhöhen die sich "nicht gesund genug" ernähren. - die Date dafür liefern sensoren und RFID-Chips in Verpackungen, die die Müllabführ (zusammen mit den GPS-Koordinaten) auslesen kann.
Über kurz oder lang werden die chinesen über uns lachen. Lauthals.

Lach nicht Jürgen,

ich bin beruflich Softwareentwickler, seit numehr 11,5 Jahren in der selben Firma, hab 2 Ausbildungen im IT-Bereich durchlaufen und war früher das was man typischerweise als "Nerd" bezeichnen würde.
Aber in den letzten Jahren bemerke ich erschreckend wohin sich der ganze Kram entwickelt... und das ist einer der Gründe warum es mich im privaten Umfeld hinaus zieht in die reale Welt.
Dabei hilft mir auch der Hund... Bonnie spielt nicht digital und kann auch nicht virtuell Gassi gehen... d.H. ich muss raus bei Wind und Wetter.

Ich habe selbst keien Kinder, aber bin quasi-Patenonkel eines kleienn fast 4-Jähigen Knirpses (im Oktober wird er 4) und offizieller Lieblingsonkel seiner großen Schwester (10) - zumindest so lange bis sie i die Pubertät kommt und ich ihr auf den Senkel gehe, wie alle Erwachsenen *lach*
Beide Kinder sind typische Millennials, die keine Welt ohne Internet, Handy etc. kennen... wenn man denen von Telefonzellen erzählt, schauen die an als würde ich eine Neue Version von Grimms Märchen auflegen...

Ich versuche sogut es geht, ihnen die Welt anders zu zeigen... diesen Sommer war ich mit der Großen zelten. Beide werden lernen mit einer Karte und Kompass ans Ziel zu finden, ohne GPS, ein LAgerfeuer nur mit Messer und Feurstahl zu entzünden usw.
Zumindest werde ich mein möglichstes dafür tun dass sie das lernen... Und wenn ich nur mit 10% meiner Befürchtungen recht habe, werden sie das brauchen!
Auch wenn ich hier wie der super-Pessimist rüberkomme, bin ich nicht der Meinung dass alles unbedingt immer noch einfacher werden muss und uns die Maschinen das Denken abnehmen sollten.
Früher oder später führt das nur zur Verdummung und dazu dass Kinder nicht mal mehr ohne Alexa das Licht anmachen können... es führt in die Abhängigkeit... und die steht nunmal konträr zur Freiheit, die einigen von uns immernoch so lieb und teuer ist.
Auch wenn das hier nun offtopic wird...
Ich warte jedenfalls darauf bis BigData unser Leben vollends überwacht und jeden (z.B. finanziell) Sanktioniert der sich nicht "Normgerecht" verhält. Ich hoffe nur meine Ausrüstung bis dahin soweit beisammen zu haben dass ich mich irgendwohin absetzen kann wo der Irrsinn noch nicht so um sich gegriffen hat... zumindest auf dem eurasischen Kontinent, schwimmen kann auch ein französischer PU leider nicht


Im Übrigen bedeutet das nicht unebdingt dass jeglicher Komfort unsinn oder schädlcih ist, ich meine ich bin auch froh dass es heizungen gibt und wir uns nicht mehr in Felle kleiden müssen.
Allerdings diese scheinbare "Magie" mit der das Marketing uns neuerdings Gerätschaften verkauft die auch zur Verdummung und Überwwachung benutzt werden können ist definitiv erschreckend. Und gnade uns Gott wenn ind er schönen technisierten und mit Sensoren vollgepflasterten Welt mal irgend was unvorhergesehenes passiert, oder jemand den ganzen Kram hackt....
Man lege auf Knopfdruck ganze Städte lahm... ach wie schön...

Moin Chris,

da ich mehrere Jahrzehnte in der IT gearbeitet habe, kann ich viele von Deinen Befürchtungen nachvollziehen. Und das die vielen von uns im Netz hinterlassenen Datenspuren eine ganze Menge über uns aussagen, ist mir natürlich sehr gut bekannt und wird auch oft von mir bis zum Erbrechen im Bekanntenkreis kommuniziert (frage mal @Redneck danach).

Aber mir macht in letzter Zeit ganz was anderes Angst. Und zwar ist es unser Staat bzw. Unsere Regierung mit den immer neuen Gesetzesverschärfungen im Namen der Sicherheit. Bestes Beispiel: das neue PAG (Polizeiaufgabengesetz) in Bayern.

Mit den jetzt schon existierenden Gesetzen in Verbindung mit einer Partei wie der AFD in der Regierung (die das alles dann ja schlüsselfertig bei Amtsantritt geliefert bekommt) wird mit jetzt schon wirklich Angst und Bange. Mehr möchte ich da gar nicht zu sagen.

Gruß Heiner