Hallöchen zusammen,

Freunde von mir spielen mit dem Gedanken sich einen gebrauchten Pathfinder Baujahr 2008 zuzulegen, der steht hier in der Nähe bei nem Autohaus.
Hat etwas 200.000 km runter.
2,5 Liter Motor.
Nun kam die Frage auf ob man sowas überhaupt kaufen kann/sollte, oder ob das eher eine problematische Baureihe ist.
Und da dachte ich an fie vielen erfahrenen Allradfahrer hier und dachte ich frag euch mal.
Hat irgendwer mal son Ding gefahren oder tut das immernoch?
Allgemeine Probleme, irgendwas bekannt?
Der Pathie dürfte ja die geschlossene Version des damaligen Navara sein (D40?) Oder?
Besonders interessant ist dass es ein 7 Sitzer wäre. Und genug Platz für ne 4-köpfige Familie.

Grüße,
Chris

Moin,

hab es gelesen aber komme erst jetzt dazu.

Mal vorweg: Es gibt Exemplare, die laufen mehrere 100.000 km ohne Probleme. Die sind aber eindeutig in der Minderheit.
Nicht wenige verkaufen ihn wieder, weil er im Unterhalt seeeehr teuer ist, wenn mal etwas kaputt geht.

Meine persönliche Empfehlung ist. Niemals einen vor 2011 kaufen. Die letzten sind wie immer die besseren Autos. Wer ein Auto mit 200.000 km heutzutage kauft, muss sich im klaren darüber sein, dass das Auto seine rechnerische Nutzungsdauer erreicht hat. Alles was drüber ist resultiert daraus, dass die Strategen sich verrechnet haben.
Nächster Tip: Wer solch ein Auto kauft und nicht in der Lage ist selber zu schrauben, sollte die Finger davon lassen, weil die Werkstätten nur goldenes Werkzeug verwenden, was sich im Preis widerspiegelt. Also wieder teuer.
Der nächste Tip ist (den teuren Unterhalt hatte ich ja schon angesprochen): Das Sparbuch sollte schon eine gewisse dicke nach dem Kauf nicht unterschreiten.

Nun zum Auto: Es ist nicht so, dass der Pathfinder der D40 mit festem Kofferaum ist. Der R51 hat einen anderen Radstand, dadurch eine andere Kardanwellenlänge. Er hat ein anderes Verteilergetriebe, weil er einen permanenten Allrad hat. Die Hinterachse ist völlig anders, weil er keine Starrachse hat. Bei der Vorderachse weiß ich es nicht, die habe ich mir nicht so genau angeschaut. Sicherlich sieht er innen genau so aus, auch der Motor ist identisch.

Ich habe den R51 jetzt 30.000 km. Ist ein V6 aus dem Jahr 2014. Nebenher habe ich noch einen D40 aus dem Jahr 2011. Seit ich Nissan fahre ist das mobile Diagnosegerät ständig an Bord. Fehlermeldungen gibt es immer wieder. Teilweise auch solche, die man nicht einfach zurücksetzen kann. Teiweise kommen die tollsten Fehler alle 500 bis 1.000 km. Warum weiß kein Mensch und die Werkstätten erst recht nicht. Ich hatte bis jetzt noch kein Auto, was so viele Fehler in so kurzer Zeit ausgespuckt hat. Auch noch keins, was so teuer war, was die Ersatzteile anbelangt. Ich werde als nächstes keinen Nissan mehr kaufen.

Rost ist immer ein Thema, besonders der Rahmen. Auch bei jüngeren Modellen gammeln diese sehr ordentlich. Der Kunststoff innen ist sehr kratzempfindlich, sollte er LEder haben, finde ich die Qualität nicht besonders. Das Leder auf den Sitzen ist irgendwie zu schlabberig und die Wangen nutzen sich sehr schnell ab.

Rost gibt es auch an der Heckklappe, da sieht man dann Blasen im Lack. Und das nicht nur an den Kannten, sondern mitten drin. Von echten Motorschäden oder Getriebeschäden liest man wenig.

Das EGR-Ventil macht immer mal wieder Probleme oder die Ladedruckverstellung. Der Motor ist kräftig, hat aber ein anständiges Turboloch. Hat er das überwunden, dreht er munter hoch und fühlt sich nach mehr an. Mein V6 hat keinen reinen Heckbetrieb mehr, daher kann ich nicht sagen, wie sich der R51 so fährt. Der Navara dreht dann schon mal durch, besonders, wenn es nass und rutschig ist.

Zum Verbrauch: Den V6 kann ich mit 8,5 bis 18 Liter fahren. Den D40 mit 190 PS schwer unter 10 Liter zu bekommen. Wobei ich auf unserer Balkantour auch 9 Liter geschafft habe. Mehr fällt mir erst mal nicht ein.

Mein Fazit: Tolles Erscheinungsbild, wirklich viel Platz, wirkt innen etwas altbacken, ist aber alles da, was man braucht. Kaufen würde ich weder den D40 noch den R51 ein zweites Mal, weil einfach zu viel Kleinigkeiten auftreten, die immer sehr teuer werden. Was besonders nervt sind diese vielen Notprogramm Aktivierungen. Kann ja ein Lämpchen angehen. Aber warum muss er immer ins Notprogramm geschickt werden.


Gruß, René

Ui, danke für die Einschätzung René,

dann fällt der Pathfinder erstmal flach für die Betroffenen, denke ich, mal gucken was der Markt so an Alternativen hergibt.
In Erster Linie brauchen sie eine Zugmaschine die groß genug ist einen 500Kg Zeltcaravan zu ziehen, und da der ungebremst ist, muss für 100er Zulassung die Zugmaschine mind. 3 ml so schwer sein wie der Anhänger.
Dazu natürlich noch Platz für 2 Erwachsene, einen Teenager, ein Kind und jede Menge gerümpel mit dem man so in Urlaub fährt...einige von euch kennen das ja ;)

Nochmal danke auf jeden fall für den ERfahrungsbericht, das ist immer 100 mal mehr wert als alle ADAC Tests usw.

Grüße,
Christoph

Er entspricht schon genau dem Anforderungsprofil. Aber was den Unterhalt und die Zuverlässigkeit anbelangt, ist er nicht auf meiner Favoritenliste. Er braucht definitiv mehr Pflege als andere Fahrzeuge und Nissan langt bei den Preisen kräftig zu. Was man preiswert bekommt, sind die Bremsen, die gibt es im Zubehör. Bestes Bsp. ist das EGR-Ventil, was früher oder später immer kommt. Gibt es im Zubehör für 70,-. Aber viele raten von ab, weil es nicht lange gehalten hat und sie dann doch wieder das original Ersatzteil für 350,- gekauft haben. Oder die Laderverstellung, die nur in den Gelenken ausleiert und dann klemmt. Will Nissan gleich einen neuen Lader einbauen. Oder meine durchgerostete Ölwanne, die mit einbau auch wieder um die 500,- lag...