Ich hab gestern beim stöbern ein Auto entdeckt, welches mich sehr interessieren würde. Hab aber von den Autos und den Motoren mal so gar keine Ahnung. Kann jemand was zu den amerikanischen Dieselmotoren sagen? Wie sind die so von der Haltbarkeit, Verbrauch und Verschleiß? (Ersatzteile)
Es geht grad speziell um einen Chevy C2500 mit nem 6,2l V8 Diesel. Er ist von der US Army, hat 85000 KM (nicht Meilen) weg und steht für knapp 9500? recht gut da.
Danke schnmal
Gruß Ronny
"Ich freue mich immer wenn´s regnet, denn freue ich mich nicht, regnet es trotzdem;)"
Das Thema Ami-Diesel ist natürlich nicht mit einem oder zwei Sätzen beantwortet... Ich versuch´s mal:
Dieselmotoren sind in Amerika ja eher selten, in den letzten Jahren jedoch immer häufiger, da auch im Amiland ein gewisses Umdenken stattgefunden hat. In den Pickups werden sie meist ab den Heavy-Duty-Versionen verbaut, d.h., bei Chevrolet/GMC ab dem 2500er, bei Ford ab dem F 250 und bei Dodge ab dem 2500er RAM. Die kleineren Baureihen wie Dodge Dakota, Ford Ranger (US) oder Chevrolet s10 gibt es gar nicht als Diesel.
Jeder der großen Hersteller hat natürlich auch einen Dieselmotor im Angebot. Wenns um die etwas älteren geht, was ich in Deinem Fall ja annehme, dann wären das:
Chevrolet/GMC: 6.2 Liter V8 bzw. der Nachfolger 6.5 Liter V8. Danach kam dann der Isuzu Diesel mit 6.6 Liter Hubraum, auch ein V8, aber das ist dann schon die aktuelle Generation.
Der Ford V8 ist ein Bombenaggregat, ein ehemaliger Vereinskamerad hatte einen 97er F 250 mit dem Powerstroke-Diesel. Hammermotor, mit einem Sound wie eine Baumaschine! Ist ein sehr guter Motor, besser als der 6.9 Liter vom Vorgänger. Langlebig, und als Schalter auch nicht zu durstig, kann man schon mit 13-15 Litern fahren. Für die Größe des Hubraums und dem Gewicht des F 250 + die Aerodynamik ein Wert, den ich in Ordnung finde. Anfällig ist er eigentlich nicht, wenn er nicht gerade total runtergeschlampt wurde.
Der Dodge setzt auf 6 Zylinder, den Cummins kriegt man nicht mit einem V 8. Ist aber egal, die 6 Zylinder klingen auch sehr gut, man hört förmlich die Kraft. Du kannst gern mal mit Harry reden, wenn wir nach Guteneck fahren, der hat den 5.9er im RAM schon seit zig Jahren. Cummins-Diesel sind sehr zuverlässige Motoren, die wenig Ärger verursachen. Manche sagen ja, da, wo unsere Motoren schon das beste hinter sich haben, ist ein Cummins-Diesel gerade mal eingefahren!
Der 6.2 Liter V8 im Chevrolet oder im baugleichen GMC ist ein Motor, der zwar Hubraum ohne Ende hat, aber dafür recht schwach ist. Dieser Motor ist eigentlich ursprünglich gar kein Dieselmotor gewesen, er ist quasi aus dem V8-Benziner entstanden, weil man auch in Amerika nach einem Dieselmotor verlangte. Ich hatte ja den K30 von der Army, das ist die Heavy-Duty-Version mit verstärktem Getriebe (3-Gang-Automat, Zivil-Version 4-Gang), stärkeren Achsen usw... Der 6.2 Liter leistete nur 130 PS, in Verbindung mit größeren Reifen kannst Du Dir vorstellen, wie sich die Fuhre in Bewegung setzt, nämlich seeeeeeehr zögerlich. Der Verbrauch hält sich in Grenzen, für ein 2.5 Tonnen-Auto und dem Hubraum und als Automatik kann man durchaus mit ca. 13-14 Litern auskommen.
Die Zuverlässigkeit ist ein wenig problematisch. Also ich hatte extrem Pech mit meinem, er war eigentlich mehr kaputt als ganz. Die Army-Versionen (Baujahre 84-86, nennen sich K30) haben ja alle 24 V, da gibt es Probleme mit der Bord-Spannung. Ich brauchte 3 Sätze neue Glühkerzen, und davon braucht man ja jedes Mal 8! Dann haben wir die Vorglühanlage auf 12 V umgebaut, dann wurde es besser! Es ist zu viel zum schreiben, da müssen wir uns mal bei einem Bierchen unterhalten demnächst, dann erzähle ich Dir einiges über diesen Motor und das Fahrzeug. Marion hatte ja auch jahrelang einen K30 (auch Ex-Army), der lief problemloser. Der Sound des Chevy-Diesels ist meiner Meinung nach der beste, nur er hat dieses Rasseln, das ist echt sowas von geil, macht direkt süchtig! Die Zivilversionen gab es in der Heavy-Duty- Version auch als Diesel, aber dann mit 4-Gang- Automatik und etwas besserer Geräuschdämmung, denn laut ist die Army-Version ohne Ende bei gleichzeitig Null Komfort? Robuster ist die Army-Version. Für mich ist der Chevy aus den 80ern einer der schönsten je gebauten Pickups, aber der Kauf ist halt kein Kauf ohne Risiko, es gibt gute und auch totale Krücken, so wie ich einen erwischt habe. Da hilft es auch wenig, wenn es immer in den Anzeigen heißt, ?Depotfahrzeug?? Das war meiner auch mal gewesen. Mittlerweile sind die schon lange ausgemustert und haben schon etliche deutsche Vorbesitzer hinter sich, die alles mögliche (und Unmögliche!) dran rumgebastelt haben. Wenn so einer, dann im mittlerweile seltenen Originalzustand. Eigentlich ist man bei dieser Baureihe mit dem 5.7 Liter Benziner (oder mit dem stärkeren 7.4 Liter BigBlock) besser dran.
Bedingungslos empfehlen kann man den Chevy Diesel aber nicht. Man muß ja auch bedenken, der 6.2er ist ein Motor aus den frühen 80er Jahren, die Autos haben alle mittlerweile fast 30 Jahre auf dem Buckel! Eins muß man aber sagen: die Teile sind billig und es gibt genug Spezialisten wie Fahrzeug Fromm, den Philip aus dem Hanfbachtal oder der Eble, die fast alles auf Lager haben und auch komplette Motoren sind bezahlbar.
Der Nachfolger des 6.2ers hatte dann 6.5 Liter, da kann Gerhard vielleicht was dazu sagen, der hatte den Chevy K 2500 mit dem 6.5er. Diese Versionen hatten einen Turbo und waren damit natürlich kräftiger. Allerdings hatten viele Probleme mit den Einspritzdüsen, also wenn, dann sollte man einen bevorzugen, der schon auf Bosch-Einspritzdüsen umgerüstet wurde! Sonst kann das teuere Reparaturen verursachen?
Welchen nehmen? Wenn ich auf der Suche nach einem Ami-Diesel wäre, würde ich den Cummins von Dodge wählen. Er läuft in den Staaten in unzähligen Pickups und spult Kilometer ohne Ende ab. Natürlich kann auch an einem Cummins mal was kaputt gehen, unser Alex hatte mit seinem schon ein paar teuere Reparaturen, Harry bis auf Kleinigkeiten noch gar nix. Meine zweite Wahl wäre der Powerstroke von Ford, aufgrund der Störanfälligkeit wäre der Chevy/GMC 6.2er oder auch 6.5er meine letzte Wahl.
Der Link, den Du gepostet hast, würde ich schon mal nicht nehmen, und zwar deshalb, weil es kein Allrad ist! Zu erkennen ist das bei Chevrolet immer an der Bezeichnung ?C? bzw. ?K?. ?C? steht immer für Heckantrieb, z.B. C 1500 oder C 2500, ?K? immer für die 4x4-Modelle. Erkennt man optisch auch an der Höhe, die Allradmodelle sind höher als die 4x2-Modelle, die ich im Winter nicht unbedingt fahren möchte!
Was man bei der Anschaffung eines Ami-Diesels natürlich auch bedenken muß, ist die immense Steuer! Schon hubraumbedingt geht´s da natürlich nicht um 400-500 Euro, und da die Motoren ja schon älter sind und in der Regel bei uns keine Plakette mehr erhalten würden, muß man da schon locker weit über 1000 Euro einplanen! Auf der sicheren Seite wäre man da nur mit einem Single-Cab und langer Ladefläche. Die Ladeflächenlängen kann man ja frei wählen, es gibt zu jedem Modell kurze und lange, gerade und Stepside-Ladeflächen. Den Chevy mit dem 6.2er Diesel gibt es nur als Single- oder als Double-Cab. Beim Dodge gibt es den 5.9er noch als 1,5-Kabiner mit gegenläufig öffnenden kleinen Türen, so wie heutzutage ja bei den Japan-Pickups auch fast überall zu haben ist. Den Ford gibt es meines Wissens auch nur als Single- oder Doube-Cab, jedenfalls hab ich noch nie einen Powerstroke als 1,5-Kabiner gesehen.
Beim Single-Cab bist Du auf der sicheren Seite mit der Steuer, denn der läuft ohne Probleme mit Gewichtsbesteuerung. Es gäbe da bei den Heavy-Duty-Versionen noch andere Sachen zu beachten, wie das zulässige Gesamtgewicht oder die Zuladung, aber das würde hier den Rahmen sprengen. Mein K30 hatte damals eine durchgehende Sitzbank (kann man auch wählen zwischen Einzelsitzen oder 3er- Sitzbank), wo auch aufgrund der Breite 3 Leute wirklich sitzen können, denn der Automatikwählhebel ist ja am Lenkrad. Dann hast Du 2,5m Ladefläche, da paßt schon was drauf! Allerdings mußt Du halt alles, was Du mitnimmst, irgendwie auf die Ladefläche schmeissen oder in eine Box packen, auf Dauer finde ich das nicht so praktisch.
So, das war mal eine kurze Übersicht. Ich hoffe, etwas geholfen zu haben, das Thema ist eigentlich zu umfangreich, als daß man es in ein paar Sätzen abhandeln könnte! Wenn Du noch spezielle Fragen hast, her damit, vielleicht kann ich Dir helfen, alles weiß ich natürlich auch nicht mehr, ist ja auch schon ein paar Jahre her? Am besten wäre es, wenn Du mal auf ein großes US-Car-Treffen fahren würdest, wie z.B. in Pullman-City oder andere. Dort sind Benziner- und Dieselfahrer jeder amerikanischen Marke gerade etwas älterer Baujahre vertreten und die geben Dir sicher über die Feinheiten jedes Motors gern Auskunft!
Spaß machen die Hubraumriesen auf jeden Fall, ist einfach ein geiles Fahrgefühl, aber bei Deiner Kilometerleistung wäre zu überlegen, ob Du nicht letztlich trotz Mehrverbrauch mit einem Benziner (evtl. schon auf Gas umgebaut) besser dran bist!
Wow Danke für die kurze Erklärung Ich sehe, dass ist wirklich nicht mut zwei Worten abgetan. Da müssen wir übernächste Woche mal ausführlich drüber fachsimpeln. Vor Allem muss ich mir mal so nen großen Diesel in Natura anhören. Hab so ne Karre noch gar nich live vor mir gehabt, bzw gehört...
Gruß
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Wird aber schwierig mit dem Hörtest.... Harry fährt den Dodge im Winter nicht.
Ich kann Dir nur sagen, hör Dir das lieber nicht an, sonst:
Der Powerstroke von Ford hört sich natürlich dank 8 Zylindern noch einen Tick besser an als der Cummins von Dodge, klar. 8 sind halt 8... 8) Der Cummins klingt wie ein Caterpillar, er nagelt im kalten Zustand sehr laut, es gibt weicher laufende Motoren. Aber dieser kernige Klang hat auch was, ich höre das echt total gern!
Die älteren Chevy/GMC - Diesel, vor allem der 6.2er, ist ein Sound-Traum. Für mich mindestens so geil wie der vergleichbare Benziner!
Hier hört man den Sound schön, bei einem zivilen K 20 mit dem 6.2er. Er läuft am Anfang etwas höher, irgendwann geht dann die Drehzahl zurück, da hört man das Rasseln schön: http://www.youtube.com/watch?v=KEzsfNDlv1g
Und so klingt das ganze dann innen, dank so gut wie keiner Geräuschdämmung: Die Schaltrucke der 3-Gang-Automatik in der Army-Version sind brutal, die zivile 4-Gang-Automatik schaltet etwas weicher, auch sind die zivilen besser gedämmt und komfortabler als die Army-Versionen... http://www.youtube.com/watch?v=pwqC_cdar-8
Das alles kann man natürlich mit einem entsprechend abgeändertem Auspuff noch toppen, da gibt´s viele Möglichkeiten. Bei mir war´s damals der originale Auspuff, aber auch der war echt klasse, eigentlich reicht das völlig, sonst wird´s echt zu laut, da muß man schon schreien im Innenraum!
Gib einfach mal bei youtube "Sound 6.2 Diesel" oder so ein, da kommen sehr viele Videos, da findest Du bestimmt auch was zum Powerstroke und zum Cummins!
Tja, so klangen die alten Diesel. Der aktuelle im Chevy Silverado oder GMC Sierra ist ja von Isuzu zugeliefert, mit 6.6 Liter Hubraum. Ist klangmäßig schon als V8 zu erkennen, aber bei Weitem nicht mehr vergleichbar mit den alten Motorengenerationen der 80er Jahre....
Dann noch ein paar Detroit-Lockers an den Achsen, und er sieht absolut klasse aus und man kann offroad schon was anfangen mit dem Teil!
Und im 3. Teil gibt´s dann noch mehr Power, denn die 130 PS sind ja nicht gerade berauschend (kann ich mich auch noch erinnern an die waaaahnsinnige Beschleunigung )
Stoapfaelzer-4Wheeler´s
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02.12.2013 09:32
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